Willkommen auf der Welt, liebe B-Chen!

9. Oktober: Möchte man wissen, wie die Geburt unseres putzigen Quintetts abgelaufen ist, so braucht man sich im Grunde nur den Bericht des A-Wurfes durchlesen. Wir waren auf einen gänzlich unterschiedlichen Geburtsverlauf vorbereitet, denn in jedem guten Buch zur Hundezucht liest man immer wieder, dass doch jede Geburt, jeder Wurf anders seien. Aber alles in allem erlebten wir ein Déja-Vu. Bis auf eine etwas kürzere Eröffnungsphase lief alles nahezu identisch ab:

Selma verzog sich nach kurzer Buddelei im Garten nachmittags ins Schlafzimmer zurück. Dort hatten wir nach den Erfahrungen vom A-Wurf ein zweites Wurflager vorbereitet, sicher ist sicher. Sie nahm es auch prompt wieder als ihren idealen Wurfort an. Wir haben sie deshalb ab ca. 17 Uhr - vorher hatte sie noch die Renneritis und lief nervös im Haus und im Garten umher - nicht mehr alleine gelassen. Gegen 23 Uhr zeichnete sich die nahende Geburt an, da Selma extrem hechelte, sich ständig beleckte, im Kreis drehte und nun nicht mal mehr durch Futter aus dem Eck zu locken war. Also schafften wir unsere vorbereiteten Wurfutensilien nach oben und warteten. 

Kurz nach halb 2 Uhr nachts begannen die Presswehen und um 2 Uhr war Welpe Nr. 1 zu erkennen. Hier allerdings war eine Kleinigkeit anders: Das Kleine war halb geboren, jedoch war die Fruchtblase bereits geöffnet und es bewegte sich für einige Zeit nicht mehr vorwärts. Also halfen wir durch sanftes Ziehen ein wenig nach, so dass wir nicht Angst haben mussten, dass der Welpe im Geburtskanal erstickt. Hi

Innerhalb von 45 Minuten waren auch Nr. 2 und Nr. 3 geschlüpft. Drei Mädels! Und, wie schon beim A-Wurf, war die Nr. 2 ein richtig großer Welpe mit über 500 Gramm!! Danach stellte Selma unsere Geduld - genau wie beim beim A-Wurf - auf die Probe. Zwar weiß man theoretisch, dass bei Hundegeburten Pausen bis zu 4 Stunden ganz normal sind, dennoch ist es nicht ganz leicht, zu warten, ohne zu wissen, worauf. Die Anzeichen, dass es noch nicht vorbei ist, waren zwar da (starkes Hecheln, Unruhe), aber diese Anzeichen hatten wir auch bei beiden Würfen nach dem letzten Welpen. Auch da waren wir sicher, es kommt noch eins nach, was aber dann beide Male nicht der Fall war... Wie gesagt: Wir warteten also, während Selma sich um die drei Kleinen kümmerte, die auch schon ordentlich nuckelten. 


Gegen 4:15 Uhr, also eineinhalb Stunden später, bemerkten wir, dass sich erneut etwas tut und Selma wieder sichtbare Presswehen hat. Welpe Nr. 4 wurde eine Viertelstunde später geboren. Danach legte Selma nochmal eine längere Pause ein, denn erst nach einer vollen Stunde machte sich Welpe Nr. 5 auf den Weg. Zwei Rüden folgten also auf die drei Hündinnen. Als sich dann morgens um 7 Uhr zeigte, dass nicht noch weitere Welpen zur Welt kommen würden, waren wir zwar traurig, dass wir nicht alle netten und verantwortungsbewussten Interessenten "bedienen" können, aber die Freude über die fünf gesunden und properen Hunde überwiegte.

Selma zeigt sich seitdem wieder als besorgte Hundemama, wirkt aber insgesamt - im Vergleich zum ersten Mal - ein wenig "lockerer". Sie hat schon am ersten Tag das Wurflager verlassen, um mal ein kleines Geschäft zu verrichten. 

Was natürlich dieses Mal ganz anders war: Wir hatten ja damals nur einen Hund, nun aber war auch Frida da. Und sie war der beste Indikator dafür, dass die Geburt kurz bevor steht. Den ganzen Tag war sie völlig von der Rolle, unruhig, laut, verfolgte Selma auf Schritt und Tritt und sie sprang - was sie weder (häufig) macht noch darf - aufs Bett, um die Szenerie im "Wurf-Eck" genau zu beobachten. Da wir nicht wussten, wie Selma reagiert, trennten wir die Bereich so ab, dass Frida nur aus der Ferne ein bisschen zuschauen konnte. Und Frida war tatsächlich, wie wir alle, die ganze Nacht wach und unter Anspannung. 

Im Moment (Ende Tag 2) ist es so, dass Frida außerhalb der Wurfkiste die Babies ansehen darf, sobald Selma mit den Kleinen aber innerhalb liegt, wagt sich Frida nur ganz vorsichtig heran und dreht sofort ab, sobald Selma ein Geräusch der Ablehnung macht. Es wird aber von Stunde zu Stunde besser, und vorhin stand Frida bereits mit den Vorderpfoten in der Kiste, ohne dass Selma beunruhigt war. :-)

12. Oktober: Unsere B-chen sind nun schon 4 Tage alt und entwickeln sich prächtig! Alle sind gesund und wohlauf, auch die stolze Mama. Selma versorgt die Kleinen souverän, alle nehmen sehr sehr gut zu. Innerhalb der Wurfkiste robben die Zwerge schon ganz schön mutig herum. Heute haben Sie den Schutzrahmen entdeckt und steckten des öfteren ihre Köpfe drunter. Selma ist nicht mehr ständig bei den Kleinen, sondern schaut auch immer mal, was draußen im Garten so passiert.

Sie hat ganz schön abgenommen und frisst wie ein Scheunendrescher. Herumliegen lassen darf man im Moment nichts... 

Frida wagt sich immer näher an die Welpen heran, aber unterm Strich ist ihr das alles noch ziemlich suspekt.  Wir haben die Kleinen heute zum ersten Mal ordentlich fotografiert, da war Frida allerdings dann sehr interessiert dabei. :-)

5. November: Unser Quintett ist nun genau 4 Wochen alt. Aus den kleinen "Würmchen" der ersten Tage sind inzwischen richtige Hündchen geworden. Alle fünf wirken ausgeglichen und ruhig, aber man merkt auch, dass sie von Tag zu Tag aktiver werden und ihre kleinen Eigenheiten entwickeln. 
Die Wurfkiste ist längst zu klein geworden, vor allem die 40 cm Höhe der Außenwände drohte zuletzt von den Welpen überwunden zu werden, so dass wir am vergangenen Wochenende das große "Gehege" aufgebaut haben. Dort drin fühlen sich die Hunde sichtlich wohl. Wechselnde Spielsachen werden interessiert begutachtet, Plüschtiere werden hin und wieder "abgebeutelt" - soviel zum Thema "NULL Jagdtrieb bei Eurasiern". ;-)

Auch miteinander wird immer wieder gerangelt, aber wenig später kuschelt man sich wieder aneinander und schläft. Überhaupt schlafen unsere 5, obwohl sie natürlich schon viel aktiver als in den ersten Tagen sind, noch relativ viel. Nachdem wir zuletzt besonders wegen des Durchbrechens der Zähnchen sowie der größeren Entwicklungsschritte immer wieder sehr unruhige Nächte hatten, schlafen die Kleinen nun wirklich prima durch und auch wir können nachts wieder Kraft tanken, die wir tagsüber für die Pflege und Versorgung der Welpen gut gebrauchen können.

Besonders süß ist es, wenn wir die Kleinen begrüßen und alle freudig auf uns zu rennen, um sich bekuscheln zu lassen. 

Seit zwei Tagen schmeckt den Kleinen auch ihre Ziegenmilch. Sie haben auch recht schnell verstanden, dass es wenig Sinn macht, im Futternapf herumzuspazieren... ;-) Zusätzlich aber säugt Selma nach wie vor recht aktiv ihre hungrige Meute - jedoch nicht mehr im Liegen, sondern im Stehen!

Auch unser Hundegarten ist nun eröffnet und die Hundefamilie verbringt nun, je nach Wetter, täglich immer wieder Zeit auf der Wiese. 

Frida kümmert sich immer noch um ihre Halbgeschwister, aber sie übernimmt inzwischen auch erzieherische Aufgaben und weist die Kleinen in ihre Schranken, wenn sie ihr zu wild werden. Auch Selma zeigt ihren Kindern nun deutlich, wenn ihr etwas nicht passt, was nicht selten zu lautstarkem Gequengel und Gequietsche führt. 

Natürlich haben wir zur Zeit auch viel Besuch, um die Hunde an viele Menschen aller Altersgruppen zu gewöhnen! :-)
(Freigabe der Bilder mit den Kindern liegt vor!)


Frau LILA

2:03 Gramm, 459 Gramm

Frau ROSA

2:28 Uhr, 508 Gramm

Frau Gelb

2:47 Uhr, 420 Gramm

Herr BLAU - Baron "Heinrich"

4:28 Uhr, 435 Gramm

Herr GRÜN - "Banjo"

5:32 Uhr, 477 Gramm